WAS IST AIKIDO ?
I
Der Name Aikidō setzt sich zusammen aus den drei Schriftzeichen:
Ai - Harmonie, Liebe
Ki - Lebensenergie, universelle Energie, Atem
Dō - Weg, Lebensweg
Trotz seiner Herkunft und trotz des zutreffenden Begriffs "Kampf"-kunst
ist Aikido nicht auf das Besiegen eines Gegners ausgerichtet,
sondern vielmehr auf das Vermeiden eines Kampfes und Konfliktes
oder zumindest auf das friedliche Beenden eines solchen.
Auf das Schaffen einer Situation, in der ein Angriff nicht möglich ist.
... und somit auch eine Verteidigung nicht vonnöten ist.
Die höchste Kunst besteht in dieser Kampfkunst darin,
einen Kampf oder Konflikt erst gar nicht entstehen zu lassen oder zumindest so friedvoll als möglich zu beenden.
So verstanden
ist Aikido im angestrebten Idealfall auch keine Selbstverteidigung.
Aikido ist also kein Kampfsport.
Wettkampf und sportliche Meisterschaften,
vergleichender Wettbewerb, Streben nach maximaler persönlicher Leistung
(schneller, besser, weiter, stärker... als alle anderen)
finden nicht statt.
Ein gewisser, gesunder Ehrgeiz, besser vielleicht: eine immer weiter führende Neugier,
das eigene Verständnis und die eigenen Geschicklichkeit zu erweitern,
sind hingegen für die eigene Entwicklung förderlich.
Im Aikido gibt es keine Gewinner und keine Verlierer.
Die Übungspartner nehmen abwechselnd die Rollen von Angreifer und Verteidiger ein.
Der Angreifende (Uke) ermöglicht mit seinem Angriff dem Technik-Ausführenden (Nage),
eine Technik zu erlernen und damit vor allem zu verstehen.
Nage („der Werfende“) hilft Uke („dem Empfangenden“) seine Bewegung
im Verlauf des folgenden Bewegungsablaufs immer weiter zu verbessern:
"Ukemi" bedeutet „mit dem Körper empfangen“).
Somit werden gleichzeitig zwei Geschicklichkeiten gefördert:
auf der einen Seite eine Bewegung auszuführen, die keinen Widerstand hervorruft,
auf der anderen Seite eine der Situation angemessene eigene Bewegung auszuführen,
die in sich harmonisch und sinnvoll ist.